Orbs??
Ich habe hier aus dem Internet
verschiedene
Interpretationen zu den Orbs gefunden
und denke
jeder sollte sich seine eigene
Meinung dazu bilden!!
Kann sich Überirdisches auf Fotos manifestieren? Physiker Klaus
Heinemann sagt: Ja, als Orbs. Doch Vorsicht ist geboten, wenn sich
Wissenschaft und Spiritualität vermischen.
Jeder kennt sie: Die hellen,
gräulich-weißen Flecken auf Fotos. Im Englischen werden sie „orbs“ (orb
= Kugel) genannt, weil sie kreisförmig oder oval sind. Viele entstehen
eindeutig durch Lichtreflexion oder Beugung und sind physikalisch zu
erklären. Bei manchen ist nicht auf Anhieb zu erkennen, woher sie
stammen.
Für manche Esoteriker und Anhänger paranormaler Ideen ist die Sache
klar: Diese unerklärbaren Orbs sind Verkörperungen von Überirdischem.
Ingmar Veeck ist einer der wenigen Deutschen, die sich ausführlich mit
diesem Thema beschäftigt haben. Er veröffentlicht auf seiner Web-Seite
alles rund um Orbs – was sie sind, woher sie stammen und zahlreiche
Bilderbeispiele.


Ihm selbst sind die
Flecken vor mehr als drei Jahren auf Urlaubsbildern aufgefallen. Sein
erster Gedanke: „Das ist nicht normal.“ Ingmar Veeck beschäftigt sich
seit seiner Kindheit mit Esoterik. „Einmal habe ich eine Astralreise in
Form eines Orbs gemacht“, erklärt er. Deswegen wusste er sofort, dass
die hellen Flecken auf den Fotos nicht nur einfache Reflexionen sind.
Trotzdem betont er: „Ein Großteil der Orbs sind sicherlich rein
physikalisch zu erklären.“ Aber eben nicht alle, meint er.
Physiker schreibt über Orbs
Wissenschaftliche Beweise hat Veeck nicht, denn in Deutschland erforscht
niemand das Phänomen ernsthaft. Anders sieht es in den USA aus. Der
Physiker Klaus Heinemann und der Theologe Míceál Ledwith haben das Buch
„The Orb Project“ veröffentlicht. Im August erscheint die Übersetzung
„Das Orb Projekt – Auf der Suche nach Energiephänomenen mit
Digitalfotografie“ auch hierzulande.
„Seit vier Jahren befassen meine Frau und ich uns mit den Orbs“, erzählt
der in Deutschland geborene Heinemann. „Ich habe mehrere Tausend Bilder
analysiert, auf denen Orbs zu sehen waren.“ Ihre Anzahl sei seit dem
Aufkommen der Digitalkameras ständig gewachsen und die Orbs zeigten alle
Anzeichen selbständiger Beweglichkeit und Intelligenz. Heinemann
versucht, zu erklären, wodurch die Flecken entstehen. „Viele von denen
sind tatsächlich einfach nur Reflexe.“ Eine gängige Erklärung: Die Orbs
entstehen, wenn kleinste Staubpartikel Licht reflektieren und in die
Kamera werfen. Allerdings müssen sich diese Staubkörner wenige
Zentimeter vor der Linse befinden. Doch bei ein paar Orbs konnte
Heinemann nicht mit physikalischen Gesetzen erklären, wie sie entstanden
sind.
„Wenn ein Gegenstand oder eine Person auf dem Foto das Orb zum Beispiel
teilweise verdeckt, dann kann es keine Reflexion an einem Staubkorn
sein“, sagt Heinemann. „Das wäre einfach zu weit weg, um das Licht zu
beugen.“ Er hat sich noch weitere Kriterien ausgedacht, um ein
authentisches Orb zu bestimmen. Seine Tests haben ergeben: „Mit an
Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit gibt es außerordentliche
Phänomene, die nicht mit den bekannten physikalischen Regeln erklärt
werden können.“
Vermischung:
Wissenschaft und Spiritualität
Doch woher stammen diese
Orbs dann? Klaus Heinemann begibt sich auf unwissenschaftliches Terrain:
Er versucht, eine spirituelle Erklärung zu finden. „Meine Hypothese ist,
dass dies Aussendungen sind von Wesen, die nicht in dieser Wirklichkeit
leben.“
Dem Physiker ist klar, dass die „Orb-Wissenschaft sehr
unwissenschaftlich“ ist. „In der Physik muss jedes Experiment
reproduzierbar sein“, erklärt der früher bei der Nasa tätige Heinemann.
„Das geht bei dieser Grenzwirklichkeit nicht mehr, weil das Denken des
Experimentators eine Rolle spielt.“
So beeinflussen
beispielsweise Emotionen die Orbs, sagt er.
Obwohl Heinemann davon
überzeugt ist, dass es jenseits der erfahrbaren Wirklichkeit noch „mehr“
gibt, betont er, dass seine These bisher nur eine Annahme ist: „Das ist
bei einer Hypothese immer so. Ich stelle sie auf und muss dann mit
Experimenten und Beobachtungen versuchen, sie zu belegen.“ Er schließt
daher nicht aus, dass die Orbs doch rein physikalisch zu erklären sind.
„Man muss einfach für beide Erklärungen offen sein“, sagt er. „Sowohl
für die physikalische als auch die spirituelle.“
Was sind Orbs?
Auch der deutsche Ingmar Veeck hat sich mit den Usern seiner Web-Seite
ausgetauscht und versucht zu klären, was Orbs sind. „Es gibt sehr viele
verschiedene Theorien“, sagt der 32-Jährige. Sie könnten durch intensive
Emotionen entstehen – es gibt auf Fotos von Menschenmengen besonders
viele Orbs. Auch könnten es Geister sein, die sich körperliche zeigen.
Oder Menschen, die gerade eine Astralreise machen, wie Veeck es selbst
erlebt hat. Er ist sich jedenfalls sicher, dass sie Teilchen mit sehr
hoher Energie sein müssen. Wissenschaftliche Beweise gibt es dafür
keine.

„Orbs sind ganz
normal“
Auf die Suche nach
objektiven Beweisen begaben sich 2005 die Physikerin Katherine Creath
und der Psychologe Gary E. Schwartz von der Universität Arizona. Sie
machten knapp 1000 Fotos mit drei verschiedenen Kameras in verschiedenen
Umgebungen, mit unterschiedlichen Menschen. Unter anderem luden sie auch
„Heiler“ ein, weil oft behauptet wird, dass diese die Orbs anziehen. Auf
etwa 200 Fotos entdeckten die Forscher sogenannte AOIs – „anomalous
orbic images“, anomale kugelige Abbildungen. Die Ergebnisse der Studie
veröffentlichten sie im „Journal of Scientific Exploration“.
Ihre Schlussfolgerungen
sind sehr nüchtern: Kostengünstige Kameras nahmen besonders oft AOIs
auf, teure hingegen eher selten. Auch zeigten Creath und Schwartz, dass
alle Flecken auf den Bildern Reflexionen sein mussten.
Und doch erwähnten sie ein Beispiel, bei dem sie die Entstehung des Orbs
nicht erklären konnten: Eine BBC-Dokumentation beinhaltet ein echtes Orb.
Der Film wurde mit einer teuren Infrarotkamera gedreht, ohne künstliches
Licht oder Blitz. In einer Szene erscheint ein Orb auf einem Tisch,
bewegt sich langsam darüber und verschwindet wieder. Die Forscher
schließen aus, dass dieser Fleck durch Staubreflexion entstanden ist.
Eine „normale“ Erklärung können sie bisher nicht liefern.
„Alles ist physikalisch zu
erklären“
„Es ist albern“, sagt Jakob Staude, Astronom am Max-Planck-Institut
(MPI) für Astronomie, „zu sagen, dass diese Flecken etwas anderes sind
als Reflexionen.“
Der Physiker arbeitet seit 1974 am MPI, gibt außerdem die Zeitschrift
„Sterne und Weltraum“ heraus. Um die paranormalen Thesen zu entkräften,
gibt er ein Beispiel: „Wenn ich mit dem Teleskop einen Himmelsausschnitt
beobachte, können Reflexionen von Sternen außerhalb dieses Ausschnitts
entstehen. Ich muss mein Gerät, also das Teleskop oder die
Digitalkamera, sehr gut kennen, um zu wissen, woher die Reflexionen
stammen.“
Dass es Flecken auf den
Bildern gibt, die nicht physikalisch erklärt werden können, glaubt er
nicht: „Wenn wir etwas nicht sofort verstehen, liegt es an uns selbst.
Man muss sich nur kräftig genug reinknien – dann findet man doch
irgendwo einen Reflex.“
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