Tipps
zur Spam-Vermeidung
Damit
der E-Müll das Postfach nicht verstopft
Inhaltsverzeichnis:
1. Spammer überlisten
2. Lernende
Anti-Spam-Filter
Für viele Computernutzer ist es ein tägliches
Leid: Das Entsorgen von E-Müll. Unerwünschte Werbepost versperrt oft den
Blick auf die wirklich lesenswerten elektronischen Briefe. Wer
intelligente Filter einsetzt und ein paar Verhaltenstipps beherzigt,
kann jedoch sein
Spam-Aufkommen minimieren.
Ein vorsichtiger Umgang mit den eigenen Kontaktdaten zum Beispiel
kann den Spam-Versendern das Handwerk erheblich erschweren. "Man sollte
aufpassen, wo und wem man seine Adresse bekannt macht", rät Frank
Richter, Anti-Spam-Experte am Universitätsrechenzentrum der TU Chemnitz.
Eine der Hauptfundstellen seien Internetseiten, die Spammer automatisch
nach veröffentlichten E-Mail-Adressen durchsuchen lassen. Adressen in
Forenbeiträgen und Gästebüchern zu nennen, sei eine sichere Methode, um
bald darauf Werbemüll zu erhalten.
Keine
E-Mail-Adressen veröffentlichen

Wollen Betreiber von privaten Homepages Besuchern die Möglichkeit geben,
Nachrichten zu hinterlassen, sollte eine E-Mail-Adresse nicht im
Klartext zu lesen sein. "Besser ist es in diesem Fall, auf einen Link zu
verzichten und stattdessen ein Kontaktformular anzubieten", empfiehlt
Computerexperte Frank Richter. Das @-Zeichen etwa durch die Buchstaben
at zu ersetzen, überliste viele Spam-Roboter dagegen nicht.
Alternativ kann der Link als Grafik eingebunden werden. Das ist
eine der sichersten Methoden, die Adresse zu verschlüsseln und dennoch
sichtbar bleiben zu lassen ist. "So können die Spam-Roboter sie nicht
lesen", sagt Stephan Goldmann von der in München erscheinenden
Zeitschrift Chip.
Dazu wird die Adresse mit einem Bildprogramm in eine Datei geschrieben,
in zwei Teile geschnitten, getrennt gespeichert und erst auf der
Webseite wieder zusammengesetzt.
Marco Nassenstein von der Verbraucherschutzinitiative
Antispam
empfiehlt, mit E-Mail-Grußkarten zurückhaltend zu sein. Zudem sollte
etwa bei Gewinnspielen, Umfragen und
Online-Shopping
auf die Angabe der E-Mail-Adresse, so oft es geht, verzichtet werden.
"Dafür, dass die Adresse nicht verkauft wird oder durch Sicherheitslecks
an Dritte gelangt, gibt es keine Gewähr."
Wegwerf-Adressen
als Spam-Fänger

In Fällen, in denen es sich nicht vermeiden lässt, seine Kontaktdaten
auch an Unbekannte weiterzugeben, erfüllt eine "Wegwerf-Adresse" ihren
Dienst. Landet dann unerträglich viel Spam im Postfach, wird einfach
eine neue Adresse eingerichtet. So dürfte eine parallel vorhandene
persönliche E-Mail-Adresse, die nur vertraute Menschen kennen, von
unerwünschten Zuschriften weitestgehend verschont bleiben. Befristete
Verfallsadressen sind auf
www.antispam.de
erhältlich.
Originelle E-Mail-Adressen ohne häufig verwendete Bestandteile sind
laut Marco Nassenstein von Antispam von Vorteil. Sie werden nicht so
leicht von Spam-Versendern, die versuchen, per Zufallsprinzip an
Adressen zu gelangen, erraten. Filter, die automatisch Lesenswertes von
Unerwünschtem trennen, gehören selbst bei Anbietern von kostenlosen
Mail-Adressen meist zur Grundausstattung. Allerdings sind sie in
seltenen Fällen nicht standardmäßig aktiviert, sagt Stephan Goldmann von
Chip. Ein Klick und der Spam dürfte E-Mail-Konten mit durchschnittlichem
Postaufkommen kaum Kummer mehr bereiten.
Lernende
Anti-Spam-Filter

Eine zusätzliche Spam-Abwehr stellen in E-Mail-Clients integrierte
Filter dar. Wer kein Geld ausgeben mag, kann zum Beispiel auf das
Gratis-Programm
Thunderbird zurückgreifen. Es verfügt Frank
Richter zufolge über einen effektiven Filter. "Die automatische
Spam-Erkennung funktioniert schon zu Beginn recht gut." Wenn man den
Filter trainiert und festlegt, was man lesen möchte und was in den
Papierkorb soll, wird er mit der Zeit noch besser, erklärt Richter.
Häufig ist es auch möglich, in E-Mail-Clients individuelle
Nachrichtenregeln festzulegen. Das gleiche aber, so Richters Erfahrung,
einer Sisyphos-Arbeit. "Die Absenderadressen von Spam ändern sich
ständig. Sie einzeln zu sperren, führt zu keinem Erfolg."
Je nach Spam-Menge kann es notwendig sein, einen weiteren
Schutzwall hochzuziehen. Dann kommt zusätzliche Filtersoftware in
Betracht, die gleich bei der Übertragung vom Postfach zum Mail-Programm
Werbemüll abfängt. Die Auswahl an Gratisprogrammen im Internet ist groß.
Stephan Goldmann von Chip empfiehlt die deutschsprachige Software
Spamihilator.
Diese lässt sich um zusätzliche Filter erweitern. "So kann ich mich
gegen neue und besonders ausgefallene Ideen der Spam-Versender
schützen."
Spam einfach
löschen

Gelangt trotz aller Vorsichtsmaßnahmen Spam ins E-Mail-Fach, wird die
unerwünschte Post am besten einfach gelöscht. Auf keinen Fall sollten
darin enthaltene Links oder Bilder geöffnet werden. Von Vorteil ist es
auch, E-Mail-Programme so einzurichten, dass sie Grafiken nicht
automatisch herunterladen. "Die Inhalte sind mit speziellem Code
versehen und bestätigen dem Absender, dass die Nachricht angekommen ist
und der Nutzer existiert", warnt Frank Richter, Anti-Spam-Experte am
Universitätsrechenzentrum der TU Chemnitz. Aus dem gleichen Grund sind
vermeintliche Angebote zum Abmelden auszuschlagen. Sonst folgt noch mehr
Spam. Sich zu beschweren ist sinnlos, die Absenderadressen sind meist
erfunden oder geklaut. Weitere Tipps finden Sie auch auf unseren
Info-Seiten.
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